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Gepostet by on Apr 9, 2014 |

Foto der Woche – ad-Deir Kloster Petra, Jordanien

Foto der Woche – ad-Deir Kloster Petra, Jordanien

Hier seht ihr das Kloster (ad-Deir) in der Felsenstadt Petra in Jordanien. Dieses imposante Gebäude ist ca. 2000 Jahre alt und knapp 40m hoch. Also so hoch wie ein 10-12 stöckiges Gebäude heutzutage. Deswegen sehe ich auf dem Foto auch so winzig aus. Obwohl es mir an dem Tag körperlich unglaublich mies ging, war es schon ein geiles Gefühl davor zu stehen. Überhaupt ist Petra unglaublich toll. Der Eintritt ist mit 50€ zwar happig, dafür bekommt man aber auch ein UNESCO-Weltkulturerbe und eines der 7 neuen Weltwunder.

Kloster Petra Jordanien

Und hier meine Story, warum es mir so schlecht ging, und wie ich trotzdem den Weg schaffte:  Ich war schon am Tag davor in Petra unterwegs. Da ging es mir noch gut. Ich war mit einer Gruppe von Leuten unterwegs und wir sind nach dem Besuch etwas Essen gegangen. In der Gruppe war ein Inder, der mich überzeugte, unbedingt mit ihm ein Bier zu trinken „As a German you have to drink a beer“. Leider habe ich mich breitschlagen lassen. Das Bier hat überhaupt nicht geschmeckt und war auch noch scheiße teuer.

Ich weiß nicht  genau, woran es lag. An der Sonne, an den allgemeinen Strapazen, am Essen oder an dem Bier? Oder an einem Mix aus allem? Jedenfalls ging es mir ab dem späten Nachmittag zunehmend schlechter. Die Nacht habe ich häufig auf dem Klo verbracht und kaum geschlafen.Am darauffolgenden Morgen war ich entsprechend schwach. Aber davon wollte ich mich nicht abhalten. Ich wollte unbedingt diesen Berg hoch und zum Kloster.

Da ich eh nicht wirklich schlafen konnte, war ich froh, als der Morgen dämmerte und ich „aufstehen“ konnte. Gefrühstückt habe ich nicht, ich hatte einfach keinen Appetit. Also Flasche Wasser eingepackt und los ging es. Ich war einer der ersten Besucher in der Felsenstadt. Das war schon ein tolles Gefühl. Für eine lange Zeit habe ich keinen anderen Menschen gesehen. Strammen Schrittes (so weit das in meinen Zustand ging), lief ich die Eingangspassage runter, durch den Siq, am Schatzhaus (Treasury) vorbei runter ins Tal. So früh am morgen war auch die Temperatur noch sehr angenehm.

Im Tal angekommen ging ich dann den Abzweig Richtung Kloster. Ich muss wirklich einer der ersten sein, wenn nicht sogar DER erste, dachte ich noch als ich den Felsenweg mit seinen vielen Stufen entlanglief. Ich muss zugeben, dass hat mich irgendwie angespornt und mir neue Kraft verliehen. Selbst die alten Damen mit den Verkaufsständen schliefen noch.  Nichtsdestotrotz war ich sehr langsam. Meine allgemein schwache Verfassung, die Stufen, die langsam ansteigende Temperatur, die dünne Luft – all das zollte seinen Tribut. Auf etwa der Hälfte der Strecke sah ich dann hinten jemanden auch auf dem Weg nach oben. Dem schien es gut zu gehen, denn er war deutlich schneller unterwegs als ich. Doch noch war er weit hinter mir.

Da sich der Weg serpentinenartige den Berg hochschlängelte, konnte ich ihn immer wieder sehen und sah, wie mein Vorsprung schmolz. Ich wollte mich nicht zu sehr verausgaben.Und so kam es dann, dass er mich tatsächlich auf den letzten 50 Metern noch überholte. Ich hätte nichts dagegen gehabt, als erster oben anzukommen, aber letzlich war es auch egal. Es war ein freundlicher Amerikaner und wir haben uns noch nett unterhalten und gegenseitig fotografiert.

Als ich wieder untern im Tal war, war ich ganz schön fertig. Ich habe mich an einem der Kioske in den Schatten gesetzt bzw. vielmehr gelegt und eine Cola getrunken. Danach ging es mir tatsächlich etwas besser. Und aufgeben war nicht drin. Die Kalorien der Cola haben mich dann tatsächlich noch auf einen weiteren Berg gehievt, von wo aus ich einen tollen Blick auf das Tal hatte.

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Robin

Ich heiße Robin und liebe es, die Welt zu bereisen. Mittlerweile habe ich mehr als 50 Länder bereist und möchte meine Erfahrungen und Eindrücke in diesem Blog wiedergeben. Außerdem gebe ich Tipps zur Planung und Organisation von Weltreisen.