Top 5 regrets of the dying – Was würdet Ihr bedauern?
Im Januar 2013 flog ich mit Delta Airlines nach Seattle, um dort ein Interview mit einem der Gründer von Geocaching.com zu führen. Aber das ist ein anderes Thema. Vielmehr möchte ich hier von einem Video aus dem On-Board-Entertainment berichten, das mich tief bewegt und mit dazu beigetragen hat, diesen Reiseblog ins Leben zu rufen.
Jane McGonigal, eine Computerspieleentwicklerin spricht in diesem Video im Rahmen der TEDTalks über eine Gehirnerschütterung, die ihr Leben so sehr beeinflusste, dass sie nach 34 Tagen Selbstmordgedanken hatte. Indem Sie die Situation in ein Spiel verwandelte, konnte Sie Ihren Zustand positiv sehen und schon bald ging es ihr besser. Eigentlich möchte sie mit ihrem Vortrag zeigen, dass Computerspiele keine Zeitverschwendung sind. Darum geht es mir hier allerdings nicht. Was mich beeindruckt hat, war der Part, wo sie von den “Top 5 regrets of the dying” berichtet (Im Video ab ca. 02:10). Übersetzen kann man das mit “5 Dinge, die Sterbende am häufigsten bedauern”. Sie bezieht sich dabei auf einen Artikel aus dem Guardian der sich wiederum auf das Buch einer britischen Krankenpflegerin bezieht, die Sterbende in den letzten Wochen oder Tagen ihres Lebens begleitete und dadurch erfuhr, welche Dinge, die Sterbenden bedauern.
Die 5 Dinge, die Sterbende am häufigsten bedauern
1. Ich wünschte, ich hätte ein Leben gelebt, das meinen Träumen entspricht, anstatt das zu machen, was andere von mir erwarten.
Dies war die häufigste Bedauern von allen. Wenn die Menschen erkennen, dass ihr Leben fast vorbei ist und sie auf ihr leben zurück blicken, fällt auf, dass viele Träume unerfüllt bleiben. Die meisten Leute hatten nocht nicht mals die Hälfte ihrer Träume verwirklicht oder sich ihnen gewidmet.
2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.
Dieses Bedauern äußerten vor allem männliche Patienten, die zu wenig von ihren Kindern mitbekommen und zu wenig Zeit mit ihrem Partner verbracht haben, sondern zu eingespannt im Hamsterrad des Arbeitslebens waren.
3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.
Viele Menschen unterdrücken um des lieben Friedens Willen ihre Gefühle. Dadurch haben sie sich einer Mittelmäßigkeit hingegeben und wurden durch die Bitterkeit und den Groll durch (unausgesprochene und unaufgeklärte) negative Gefühle krank.
4. Ich wünschte ich hätte mehr Kontakt mit meinen Freunden gehabt.
Häufig haben sie den Wert von alten Freunden bis kurz vor ihrem Tod nicht erkannt. Sie waren zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt dass ihnen die wirklich wichtigen Freundschaften entglitten sind. Sie bedauerten zutiefst, diesen Freundschaften nicht die Zeit und die Mühe gewidmet zu haben, die sie eigentlich verdienen.
5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.
Viele haben bis zum Ende nicht erkannt, dass man sich für Glück und Zufriedenheit entscheiden kann. Sie steckten in alten mustern und Gewohnheiten fest. Die Komfortzone und die Angst vor Veränderung hat sie dazu gebracht, sich selbst und anderen vorzutäuschen, dass sie zufrieden sind, obwohl sie es eigentlich nicht sind.
Obwohl ich denke, auf dem richtigen Weg zu sein (und auch damals im Januar schon war) musste ich nach dem Video und der Info über die 5 regrets tief durchatmen und innehalten. Bin ich wirklich auf dem richtigen Weg? Würde ich eines dieser Dinge bereuen, wenn ich bald sterben müsste?
Das hat mich motiviert, nochmal darüber nachzudenken, was mir wirklich wichtig ist. Unter anderem habe ich mir folgende Fragen gestellt:
Was wären die Dinge, die ich bereuen würde, wenn ich bald Sterben müsste?
Was macht mir Spaß, was macht mich glücklich?
Was sind meine Leidenschaften?
In welchen Tätigkeiten gehe ich drin auf?
Was sind meine Träume?
Wie wichtig sind mir materielle Dinge?
Was bedeutet mir Erfahrungen, Erlebnisse, Reisen?
Welche Menschen bedeuten mir etwas und was muss ich tun, um das Gefühl zu haben, von Ihnen zu haben?
Was tue ich gerade, was mir nicht gefällt?
Was möchte ich stattdessen tun?
Die Antworten zu diesen Fragen haben mir geholfen viel über mich und über über meine Träume und Wünsche herauszufinden. Ich möchte an dieser Stelle nicht alle meine Gedanken offen legen. Das wäre zu privat und würde die meisten im Detail auch nicht interessieren. Im Bezug auf das Reisen habe ich aber (wieder mal) festgestellt, wie wichtig es mir ist, fremde Länder zu bereisen und dadurch andere Menschen, Kulturen und Meinungen kennenzulernen. Ich möchte, dass das Reisen ein Teil meines Lebens ist und bleibt und um das verstärkt und bewusster machen zu können, habe ich mich im Frühjahr 2013 entschieden diesen Reiseblog zu gründen.
Ich kann nur jedem von Euch nahelegen, auch über diese Fragen nachzudenken. Ihr werdet viel über euch selbst erfahren. Mich würde interessieren, wie ihr das seht. Sind das Dinge, die ihr auch bereuen würdet? Was sind eure Träume?
Robin
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Lieber Robin,
Am meisten bereuen würde ich es wohl, nur das Leben gelebt zu haben, das andere von mir erwarten und nie aus meiner Wohlfühlzone herausgekommen zu sein.
Was gibt es denn spannenderes als neue Sachen und Orte zu entdecken und neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen?
Ein sehr schöner Artikel!=)
Viele Grüße, Lisa